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Okuma Power Supply MPS30 or 1006-2202 Hauptbild
08.09.2025 von Viktor Siebert
Okuma Power Supply MPS30 1006-2202 Reparatur und präventive Maßnahmen

Das eingesendete MPS30 kam mit einer präzisen Fehlerbeschreibung:
Nach dem Einschalten startet das Gerät zunächst normal. Die DC-Zwischenkreisspannung von 300 V liegt stabil an. Doch nach etwa fünf Sekunden schaltet die Steuerung plötzlich ab. Das Gerät selbst meldet Fehlercode 04 (Main Circuit Power Error), während die angeschlossenen Achsen mit Code 07 reagieren.

Um die Fehlerursache zu verifizieren, haben wir das Gerät auf unserem MTest-Prüfstand angeschlossen. Dieser erlaubt den Betrieb unter realitätsnahen Bedingungen. Der Fehler zeigte sich auch hier eindeutig: nach kurzer Initialisierung kam es zum Abbruch mit den beschriebenen Alarmen.

Analyse und Reparaturablauf:

  1. Sichtprüfung und Reinigung: Das Gehäuse wies starke Staub- und Ölablagerungen auf. Eine gründliche Reinigung mit ESD-gerechten Methoden war der erste Schritt.
  2. Präventiver Austausch: Alle Elektrolytkondensatoren, wurden ersetzt, da sie nach Jahren thermischer Belastung ihre Kapazität verlieren. Auch bestimmten ICs, Lüfter und Relaiskontakte wurden vorsorglich erneuert.
  3. Fehlersuche im Steuerkreis: Die PSB-Platine zeigte instabile Spannungen im Bereich von +12 V und -12 V, was zu Fehler 07 in den Achsen führte. Nach Austausch defekter Regler-ICs konnte die Spannungsstabilität wiederhergestellt werden.
  4. Leistungsteilprüfung: Über den Testplatz erfolgten Belastungsmessungen mit simulierten Achs- und Spindelströmen. Die IGBT-Module zeigten nach thermischer Erwärmung kein anomales Verhalten.
  5. Thermischer Belastungstest: Über mehrere Stunden wurde das Gerät mit Lastwechseln betrieben, um sicherzustellen, dass keine sporadischen Ausfälle auftreten.
  6. Protokollierung: Jeder Schritt wurde in Checklisten dokumentiert. Messwerte wie Zwischenkreisspannung, Stromverläufe und Temperaturen wurden festgehalten.

Nach erfolgreichem Abschluss lief das Gerät stabil und fehlerfrei. Der Kunde konnte so auf eine teure Neuanschaffung verzichten.


Präventive Maßnahmen für den Kunden

Um die Lebensdauer des MPS30 zu verlängern, empfehlen wir folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Reinigung des Schaltschrankes und der Kühlkanäle
  • Lüfterwartung: Lüfter sollten alle 2–3 Jahre getauscht werden
  • Isolationsmessung bei Maschinenstillstand durchführen
  • Dichtungen kontrollieren, um das Eindringen von Staub und Öl zu verhindern
  • Temperaturüberwachung: Übermäßige Erwärmung ist ein Hauptgrund für Ausfälle

Fazit

Das Okuma MPS30 ist ein leistungsstarkes Netzteilmodul, das durch seine Rückspeisefunktion wesentlich zur Energieeffizienz beiträgt. Dennoch zeigt die Praxis, dass Ausfälle vor allem durch Überhitzung, gealterte Kondensatoren oder defekte Steuerkreise entstehen. Eine fachgerechte Instandsetzung und präventive Wartung verlängern die Lebensdauer erheblich und reduzieren Stillstandzeiten.

Preis und Lieferzeit für Okuma MPS30 Power Supply Modul (1006-2202)

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Gerätedaten (technische Spezifikationen):

ParameterWert
ModellOkuma MPS30 (1006-2202)
TypPower Regeneration DC Power Supply Unit
Nennleistung30 kW (40 HP)
Eingangsspannung200 VAC (3-phasig)
Ausgangsspannung300 VDC (Zwischenkreis), 24 VDC Steuerung
Gewicht11,8 kg
Abmessungen (H × B × T)380 × 150 × 325 mm
HauptkomponentenSteuerplatine PSB-MPS30, Displaykarte MFP1, Power Unit MPS30 PU, AC Choke MPS30-ACL

Einsatzumgebung & kompatible Geräte

Das MPS30 wird in CNC-Maschinen mit Spindelantrieben eingesetzt, bei denen eine Rückspeisung ins Netz notwendig ist. Typischerweise findet man diese Einheiten in Okuma-Drehmaschinen und Bearbeitungszentren, oft in Kombination mit MIV-Servoverstärkern. Durch seine Leistungsfähigkeit ist es besonders für Maschinen mit höherem Energiebedarf geeignet.


Funktionsbeschreibung

Das MPS30 dient als Gleichstromversorgungseinheit für die Okuma-Motion-Control-Systeme. Es stellt sowohl die Zwischenkreisspannung (300 VDC) für die MIV-Verstärker als auch die 24 VDC für die Steuerung bereit. Die Besonderheit der MPS-Serie ist die Energierückspeisung: Überschüssige Bremsenergie der Motoren wird ins Netz zurückgeführt, anstatt über Bremswiderstände verheizt zu werden. Dadurch wird Energie gespart und die thermische Belastung reduziert.


Alarmmeldungen und Troubleshooting

FehlercodeFehlerbeschreibungUrsacheLösung
01DC OvervoltageZwischenkreisspannung zu hochNetz prüfen, Gerät tauschen
02DC UndervoltageZwischenkreisspannung zu niedrigNetz prüfen, Gerät tauschen
03Open PhasePhasenausfall oder VerzerrungNetz prüfen, Gerät tauschen
04Main Circuit Power ErrorFehler in der NetzversorgungNetz prüfen, Gerät tauschen
05Control Power +5V ErrorSpannung außerhalb ToleranzGerät prüfen/tauschen
06Control Power +12V ErrorSpannung außerhalb ToleranzGerät prüfen/tauschen
07Control Power -12V ErrorSpannung außerhalb ToleranzGerät prüfen/tauschen
08Overcurrent Power CableÜberstrom im LeistungskabelKabel prüfen, Gerät tauschen
09Power Device Error (IPMF)Fehler im LeistungsmodulGerät tauschen
10Converter Bridge Short CircuitKurzschluss im LeistungsteilKabel/Leistungsteil prüfen
13Heatsink OverheatÜbertemperaturLüfter prüfen, Gerät tauschen
Art (DE)ModellbezeichnungHersteller Nr.Beschreibung
SteuerplatinePSB-MPS301006-2104Steuerung für MPS20 bis MPS60
DisplaykarteMFP1 CARD1006-2105Anzeige und Statusindikatoren
LeistungsmodulMPS30 PU1006-2202Power Unit 30 kW (40 HP)
DrosselspuleMPS30-ACL1006-2282AC Reactor mit Kondensator

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